Wir genießen die Tage in Budapest sehr. Über Airbnb haben wir ein gemütliches Apartment in einer ruhigen Straße im Zentrum von Budapest gefunden, direkt an der alten Stadtmauer. Von der Dachterasse des Hauses kann man einen guten Blick über die Stadt. Nach den herbstlichen Temperaturen in der Tatra wird es noch einmal sommerlich warm.

Wir verbringen die Zeit mit dem, was Ungarn auszeichnet: kulinarischen Genüssen und Heilbaden. Von Fabi und Yuriy, die Budapest kurz vorher besucht haben, und unserer Vermieterin Emese bekommen wir viele gute Tipps. Wir baden in der im Jugendstil erbauten Gellért-Therme, probieren uns durch 6 kreative Gänge im Restaurant Olimpia, schlendern durch die Straßen, vergessen dabei aber nicht das süße Nichtstun.
Besonders gut gefällt uns der am Sonntagmorgen stattfindende Bauernmarkt im Szimpla Kert, einer Ruinenkneipe im alten jüdischen Viertel Budapests. Eine hervorragende Auswahl an frischem Obst und Gemüse, Käse und Brot!





Unsere Zeit in Budapest geht viel zu schnell vorüber. Wir radeln weiter gen Süden, aber obwohl wir gut erholt sind kommen wir nicht recht voran. Wir schaffen lediglich 40-50km pro Tag und sind erst nach zwei Etappen in Kecskemét.
Um wieder in Fahrt zu kommen planen wir die ca. 90km nach Szeged im Süden Ungarns an einem Tag zu überbrücken. Aber schon 15km nach dem Start passiert das Unglück. Wir passieren ein Dorf, in dem uns aus den Vorgärten besonders viele Hunde anbellen. Beim Verlassen des Dorfes biegen wir gerade auf eine sandige Schotterpiste ab, als aus einer Seitenstraße 3 extrem aggressive Hunde schießen und die Verfolgung aufnehmen. Unser erster Gedanke ist Flucht. Wir beschleunigen, die Hunde sind natürlich schneller und als sie uns fast erreicht haben, verkantet sich Caros Vorderrad in einem Sandloch und es kommt bei ca. 25km/h zum Sturz, Kopf voran. Die Hunde bleiben verdutzt stehen und verziehen sich. Wir radeln langsam nach Kecskemét zurück und werden im örtlichen Krankenhaus vorstellig. Gebrochen ist zum Glück nichts, die Diagnose lautet Schädelprellung und Nackenzerrung.
An ein Weiterfahren ist nicht zu denken und wir mieten uns für 2 Tage in ein Hotel ein. Wir lesen uns in Hundepsychologie ein und merken schnell, dass wir uns komplett falsch verhalten haben. Langsamer werden und ggfs. anhalten anstatt zu flüchten wäre die Devise gewesen. Dennoch sitzt der Schock erstmal tief, auch weil wir eigentlich erst ab Rumänien mit Hundeproblemen gerechnet hatten. Christoph besorgt Pefferspray auf dem Schwarzmarkt bei einem Supermarkt-Sicherheitsmann.
Auch am dritten Tag hat Caro noch starke Schmerzen und die wenigen Kilometer zum Bahnhof Kecskemet sind eine ziemliche Qual. Wir nehmen den Zug mit dem Namen „Paprika-Express“ (kein Scherz) nach Szeged und machen hier nochmal 3 Nächte. Absolute Entspannung steht auf dem Plan. Mit täglichen Wannenbädern und Saunabesuchen geht es wieder bergauf. Darüber hinaus gibt es sehr viel Trosteis in Szegeds bester Eisdiele. Wir probieren uns einmal durch alle Sorten.


Schließlich machen wir uns weiter auf den Weg nach Timisoara in Rumänien. Wir planen den Großteil der Strecke mit dem Zug zu überbrücken. Da es keinen Zug über die Grenze gibt, fahren wir die ca. 55km bis zum nächsten Bahnhof auf rumänischer Seite in Sânnicolau Mare mit dem Rad. Caro geht es schon viel besser. Und so kommen wir bereits einige Stunden vor Abfahrt am Bahnhof an.
Die Zugfahrt ist ein echtes Erlebnis. Zunächst müssen die vollbepackten Räder ca. 1m hoch in das große Gepäckabteil gehoben werden. Der sehr nette Zugführer hilft tatkräftig mit. Als sich die alte Diesellok schließlich in Gang setzt, finden wir uns in einem stark schunkelnden, mit offenen Türen fahrenden Zug wieder, der mit einer Maximalgeschwindigkeit von 45km/h gen Timisoara über zugewucherte Gleise fährt.
In Timisoara haben wir für 2 Nächte eine Unterkunft gebucht. Der Vermieter Alexandru ist im Urlaub und so empfängt uns sein Großvater Iva sehr herzlich mit türkischem Kaffee und selbstgebranntem Pflaumenschnaps.

Hey Caro und Christoph,
Ich habe euren Blog jetzt auch von unserem Blog aus verlinkt. Wie ich sehe habt ihr schon länger keinen neuen Beitrag geschrieben. Wäre schön, wenn ihr unseren Blog auch einfach verlinkt mit dem nächsten Beitrag.
Seid Ihr schon in Istanbul? wir sind gerade zwei Tagestouren von Tulcea entfernt und mussten erst einmal drei Tage in einem Motel bleiben. da wir beide eine Üble Krippe bekommen haben (Scheiß Kälteeinbruch).
Liebe Grüße Felix und Jana
Liebe Caro & Christoph,
in Gedanken begleite ich Euch. Ich bete fleißig, dass Ihr gesund wieder zurück kommt.
Ich finde es toll, dass Ihr auch mit Einheimischen Schnäpsle trinkt – aber ja nicht zu viel. Wir haben mit großem Interesse gerade Euren letzten Reisebericht gelesen – ganz toll !!!
Herzlichst OMA und Wilhelm :-))